Bokken ist das Holzschwert, Jo der Holzstock. Der Begründer vom Aikido, Morihei Ueshiba, verbrachte viele Jahre damit, seine Kenntnisse zu erweitern und schliesslich diese Übung uns als Erbe zu hinterlassen. In der Aikido-Schule Bern wurde eine eigene Methode entwickelt, welche in drei Niveaus gelehrt wird. Das Trainingskonzept umfasst: Grundsuburi, Jo-Kata-Übungen, kurze Katas, Partnerübungen.
Begründer
Die Arbeit mit dem Bokken und dem Jo ist ein integraler Teil des Aikido, weil dessen Wurzeln in den alten traditionellen Kampfkünsten zu finden sind. Der Begründer des Aikido, Morihei Ueshiba, von traditionellen Kampfkünsten kommend, integrierte die Arbeit mit Bokken und Jo ins Aikido. Diese sind unter dem Namen Aiki-Ken und Aiki-Jo bekannt. Viele seiner bekannten Demonstrationen zeigen diese Waffenkunst.
Eigene Methode
Die Methode der Aikido-Schule Bern basiert auf verbindlichen Elementen, welche stets das Verhältnis zwischen dem Übendem und den Waffen wiedergeben. Sie wird nicht auf die Formen gebunden, sondern auf das, was ein Bestandteil jeder Form ist. Das Trainingskonzept enthält z. B. die Grundhaltung – man lernt, wie die Waffen richtig gehalten werden oder welche Beziehung zwischen den Hand- und den Waffenflächen besteht. Weiteres Thema ist die Handkraftlinie und wie sie optimal benutzt wird. Alle Bewegungen oder Positionen werden dreidimensional betrachtet.
Drei Niveaus
In der Schule ist die Arbeit mit Bokken und Jo in drei Stufen aufgebaut. In der ersten Stufe wird die grundlegende Struktur gelernt: Grundhaltung und Handhabung. Die Verbindung dieser Elemente findet in der zweiten Stufe statt. Durch Partnerübungen wird sie vertieft. Die Zusammenhänge werden sichtbar, das Verständnis wird klarer. Die dritte Stufe fordert Gleichzeitigkeit von Konzentration und Koordination. Mit solchen Übungen werden die Augen darauf geschult, auf unbekannte Winkel zu reagieren und entsprechend zu handeln. Hier werden Grund-Suburi umgesetzt. Dieses Training ermöglicht es dem Übenden, seine eigene Kreativität ohne Einschränkungen auszudrücken; er ist befreit von allen Formen. Die Basis-Elemente sind zwar in umgewandelter Form vorhanden, aber frei kombinierbar und anwendbar.
Suburi
Die Suburi sind einfache Grundübungen, die nur wenige Bewegungsabläufe enthalten. Suburi können alleine und ohne Hilfsmittel oder mit Tanrenuchi (auf einen alten, festmontierten Autoreifen schlagen) geübt werden. Wer sichtbare Resultate erreichen will, muss ein eigenes Programm haben und dieses in regelmässigen Abständen ausführen. Von Zeit zu Zeit sollte das Programm umgestellt, d.h. mit neuen Übungen ergänzt werden. Durch mehrfache Wiederholung werden unser Wille und unsere Ausdauer gestärkt, die Muskeln werden kräftiger, man findet den richtigen Rhythmus zwischen Körper, Geist und Waffe.
Jo-Kata Übungen
Katas sind vorgegebene Abläufe der Grund-Suburi. In der Aikido-Schule Bern werden die Kata-Übungen auf eine etwas andere Art ausgeführt. Wir legen nicht nur Wert auf bestimmte Abläufe, sondern finden es sinnvoll, dass fortgeschrittene Schüler die Kata freier ausüben lernen. So sieht sie jedesmal anders aus, sie wird immer wieder neu kreiert. Ebenso werden verschiedene Angriffssituationen und -winkel im Kopf vorbereitet, um dann mit den Waffen die entsprechende, spontane Antwort zu geben.
Kurze Formen
Kata macht Sinn, wenn die Basis stimmt oder wenn parallel dazu gute Basis geübt wird. In der Aikido-Schule Bern werden auch kürzere Formen von Katas geübt, die bestimmte Bereiche bearbeiten. Gemäss Angaben seiner Schüler hat Morihei Ueshiba sein Aikido ohne irgendwelche Katas gelehrt. Aikido ist die Kunst, sich dem Partner anzupassen. In gewissen alten Filmen kann man beobachten, wie Morihei Ueshiba Misogi no ken oder Misogi no jo Kata demonstriert, aber das waren spontan ausgeführte Katas.
Partnerübungen
Auch hier besteht das wichtigste Ziel darin, sich von Formen zu befreien. Wir machen auch manche Kumitachi/Kumijo-Übungen. Aber da diese einen vorbestimmten Ablauf haben, sind sie nach einer Weile nicht mehr interessant, und wenn sie nicht regelmässig geübt werden, geraten sie in Vergessenheit. Durch Partner-Übungen werden verschiedene Eigenschaften entwickelt: Koordination, Sensibilität, Körpermechanik, Geschwindigkeit, Kraft, Rhythmus und Reflexe.